Die Gäste

Für "Hinterm Mond - 1. Tag der Science-Fiction-Literatur" wurden einige der interessantesten deutschen SF-Autoren verpflichtet. Vier von ihnen sind in den vergangenen Jahren mehrfach mit einem der beiden renommierten deutschen SF-Preis, den Deutschen Science-Fiction-Preis und den Kurd-Laßwitz-Preis, ausgezeichnet worden.

Oliver Henkel
Oliver Henkel wurde 1973 in Lübeck geboren, wo er heute in der Online-Werbung tätig ist. Seine ersten beiden Romane "Die Zeitmaschine Karls des Großen" (2001) und "Kaisertag" (2002) hat er im Selbstverlag als Books on Demand veröffentlicht. Beide wurden mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet.

Henkel ist kein typischer SF-Autor. Er schreibt ausschließlich Alternativweltromane, also über Welten, in denen die Geschichte irgendwann einen anderen Verlauf genommen hat als in der realen Welt. Was sie auszeichnet, ist ihr optimistischer Charakter. Sie zeigen uns: Der Lauf der Geschichte ist kein unerbittliches Schicksal, wir hätten es an der einen oder anderen Stelle auch besser haben können.



Michael K. Iwoleit
Michael K. Iwoleit -- hat leider abgesagt -- wurde 1962 in Düsseldorf geboren. Er arbeitet seit 1989 als freiberuflicher Schriftsteller, Übersetzer, Kritiker und Werbetexter. Er ist Mitbegründer und Herausgeber des Science-Fiction-Magazins Nova, das seit 2002 zweimal jährlich mit neuen deutsche SF-Kurzgeschichten erscheint.

Als Schriftsteller hat sich Michael Iwoleit mit Romanen, Novellen und Essays einen Namen gemacht. Dafür hat er mehrfach den Deutschen Science-Fiction-Preis und den Kurd-Laßwitz-Preis bekommen, zuletzt 2013 für die Erzählung "Zur Feier meines Todes". In Iwoleits Geschichten, heißt es in einem Klappentext, gehe es immer wieder um Aufbrüche in eine posthumane Welt, voller Verheißungen, aber auch voller Schrecken. 


Ralf Boldt und Axel Kruse springen für Michael Iwoleit ein. Boldt ist Schriftführer beim Sience-Fiction-Club Deutschland und hat gerade das Manuskript für seinen ersten Roman für den Satz freigegeben. Kruse ist in diesem Jahr für seine Kurzgeschichte "Seitwärts in die Zeit" mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet worden.


Heidrun Jänchen
Heidrun Jänchen, Jahrgang 1965, ist von Beruf Physikerin. Sie ist in der DDR aufgewachsen, lebt und arbeit in Jena. Sie ist nicht nur eine vielseitige Schriftstellerin, sondern auch eine engagierte Bürgerin, die sich in ihrer Heimatstadt gerne zu Wort meldet und kein Blatt vor den Mund nimmt (wie ihr Blog "Aurora schießt quer" verrät).

Die Bibliografie von Heidrun Jänchen umfasst mittlerweile eine lange Reihe von Werken, darunter ein Drehbuch für die ZDF-Krimireihe Wilsberg. Ihr erster SF-Roman, "Simon Goldensteins Geburtstagsparty", erschien 2008 und brachte ihr sowohl eine Nominierung für den Deutschen Science-Fiction-Preis und als auch für den Kurd-Laßwitz-Preis ein (den sie ein Jahr später für die Erzählung "Ein Geschäft wie jedes andere" erhielt). Heidrun Jänchen arbeitet zudem als Herausgeberin und als Lektorin (unter anderem für Karsten Kruschel).



Karsten Kruschel
(Foto: Kerstin Mauersberger)
Karsten Kruschel wurde 1959 in Havelberg geboren und lebt heute in Leipzig. Nach einer Facharbeiterlehre und einem Pädagogikstudium arbeitete er unter anderem als Lehrer, wissenschaftlicher Assistent und Chefredakteur einer Baufachzeitschrift. Über Science-Fiction in der DDR hat Kruschel seine Doktorarbeit geschrieben. Er verfasst Essays, Literaturkritiken sowie Beiträge für Nachschlagewerke.

Obwohl Karsten Kruschel bereits in seiner Jugend erste SF-Erzählungen veröffentlichte, Mitglied im Zirkel schreibender Arbeiter in Magdeburg und aktiv in der FDJ-Poetenbewegung war, dauerte es bis 2009, bis er mit "Vilm. Der Regenplanet/Vilm. Die Eingeborenen" sein Roman-Debut vorlegte. Damit heimste er den Deutschen Science-Fiction-Preis ebenso ein wie mit dem Roman "Galdäa. Der ungeschlagene Krieg". 


  • In der MDR-Mediathek gibt es einen Filmbeitrag über die SF in der DDR, in der Karsten Kruschel ausführlich zu Wort kommt.